Tell Fadaʿūs – Kfar ʿAbīdā: Ausgrabungskampagne 2010

Finanzierung der Ausgrabungskampagne 2010

Hermann Genz (Beirut)

Architektur der Frühbronzezeit

Architektur der Frühbronzezeit

Tell Fadaʿūs – Kfar ʿAbīdā liegt 2 km südlich der modernen Stadt el Batrūn direkt an der libanesischen Küste. Das westliche Drittel des Siedungshügels ist Planierungsarbeiten zum Opfer gefallen, die 2004 zur Entdeckung des Fundplatzes führten. Zwischen 2004 und 2011 wurden von einem Team der American University of Beirut (AUB) Ausgrabungen durchgeführt (Projektleitung: H. Genz; Kooperationspartner: F. Höflmayer und S. Riehl).

Gefördert wurden die Grabungen durch die Gerda Henkel Stiftung, die AUB und die Kampagne im Jahr 2010 durch den Deutschen Palästina-Verein. Im Jahr 2014 wurden die Ausgrabungen am Ort wiederaufgenommen. Die Besiedlung von Tell Fadaʿūs – Kfar ʿAbīdā erstreckt sich auf die Zeit vom 4. bis zum Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. Obwohl die geringe Größe des Platzes (1,5 ha) darauf hindeutet, dass es sich nicht um ein bedeutendes politisches Zentrum handelte, sind die Ergebnisse dennoch von eminenter Bedeutung für die Erforschung der Bronzezeit des Libanon und darüber hinaus. Die exzellenten Erhaltungsbedingungen besonders der Architektur und Rauminventare der Phasen III und IV erlauben detaillierte Untersuchungen zur Funktion und Nutzung einzelner Räume und ganzer Gebäudekomplexe. Die außergewöhnlich gute Erhaltung von botanischen und zoologischen Funden ermöglicht den Aufbau einer auf Radiokarbondaten basierten Chronologie und erlaubt darüber hinaus detaillierte Untersuchungen zu Wirtschafts- und Umweltbedingungen des Ortes.

Weiterführende Informationen
  • H. Genz et al., Excavations at Tell Fadous-Kfarabida: Preliminary Report on the 2010 Season of Excavations, in: Bulletin d’Archéologie et d’Architecture Libanaises 14 (2010), 241 – 273.
  • F. Höflmayer / M. Dee / H. Genz / S. Riehl, Radiocarbon Evidence for the Late Early Bronze Age: the Site of Tell Fadous-Kfarabida (Lebanon), in: Radiocarbon 56/2 (2014), 529 – 542.

Weitere durch den Verein geförderte Projekte

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