Blick über die Altstadt Jerusalems (photographiert von D. Kessi).

Blick über die Altstadt Jerusalems (photographiert von D. Kessi).

Die wissenschaftliche Erforschung der Geschichte und Kultur Palästinas, insbesondere seiner biblischen Vergangenheit, ist das Ziel, das sich der Deutsche Verein zur Erforschung Palästinas seit seiner Gründung im Jahr 1877 gesteckt hat.

Albert Socin (1844-1899)

Albert Socin (1844-1899)

Zu diesem Zweck bringt der Verein die an diesem Zweck interessierten Personen zusammen und macht die Ergebnisse der Palästinaforschung weiteren Kreisen zugänglich. Alle zwei Jahre findet eine Mitgliederversammlung statt. Diese ist mit einem Kolloquium verbunden, dessen Thema die Mitglieder selbst bestimmen. Mit wissenschaftlichen Vorträgen und Diskussionen sowie vielen Gesprächsmöglichkeiten sind diese Treffen ein Forum, das der gegenseitigen Information dient. Die Programme der vergangenen Kolloquien des DPV können Sie hier einsehen.
Jährlich gibt der Verein die Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins heraus, die seine Mitglieder kostenlos erhalten. Die Aufsätze widmen sich archäologischen, topographischen, ikonographischen, religionswissenschaftlichen, ethnologischen, philologischen und literarischen Themen der Geschichte und Kultur Palästinas. Buchbesprechungen und Mitteilungen, die für die Mitglieder von Interesse sind, kommen hinzu.

Seit 1969 fördert und betreut der Verein die Abhandlungen des Deutschen Palästina-Vereins, die in unregelmäßigen Abständen erscheinen und sich in Form von Monographien mit derselben Thematik wie die Zeitschrift befassen.

Der Verein unterhält ständige Kontakte mit anderen, ähnlich ausgerichteten Vereinen und Institutionen. Auf dieser Grundlage ist eine Austauschbibliothek entstanden, die vor allem Zeitschriften zur Palästinaforschung und ihr nahestehenden Disziplinen enthält. Sie steht allen Mitgliedern zur Verfügung.

Gottlieb Schumacher (1857-1926)

Gottlieb Schumacher (1857-1926)

Der Deutsche Verein zur Erforschung Palästinas entstand am 28. September 1877 auf Initiative von C. Zimmermann, Basel, A. Socin, Tübingen, und E. Kautzsch, Basel. Die Mitgliederzahl wuchs rasch an, da der Verein erstmals die deutschsprachige Palästinaforschung zusammenschloß und dabei die Mitgliedschaft weder durch politische Grenzen noch durch konfessionelle Unterschiede einengte. Dank seiner positiven Entwicklung konnte der Verein neben publikatorischen Tätigkeiten eine Palästinabibliothek aufbauen und über einen Expeditionsfonds verschiedene Projekte in Palästina fördern oder selbst ausführen. Die Bergung der Siloah-Inschrift (C. Schick), Ausgrabungen in Jerusalem (H. Guthe) und Megiddo (Tell el-Mutesellim, G. Schumacher und C. Watzinger), zahlreiche topographische und ethnologische Untersuchungen konnten so stattfinden und veröffentlicht werden.

Martin Noth (1902-1968)

Martin Noth (1902-1968)

Ethnologische und Archäologische Sammlungen, die der Verein auf diesem Wege anlegte, wurden am 4. Dezember 1943 in Leipzig zusammen mit der Vereinsbibliothek vernichtet. Unter schwierigen Bedingungen konnte M. Noth 1944/45 noch Band 67 der Zeitschrift herausgeben, danach wurde die Veröffentlichung eingestellt, der Verein 1949 aufgelöst. Die bis zur Neugründung des Vereins am 31. Juli 1952 entstandene Pause wurde durch die als Band 68 der Zeitschrift gezählten Beiträge zur biblischen Landes- und Altertumskunde (1949-1951) nur zum Teil überbrückt. Ab 1953 erschien die Zeitschrift mit Band 69 dann wieder regelmäßig und unter ihrem alten Namen.
Sie blieb ihrer ursprünglichen „deutschsprachigen Tradition“ verbunden, erhielt aber bald zusätzlich durch Beiträge in englischer und französischer Sprache einen „internationalen“ Charakter. Darin spiegelt sich die Entwicklung des Vereins wieder, der unter dem Vorsitz von M. Noth, O. Plöger, H. Donner, H. Weippert und U. Hübner zahlreiche Mitglieder im In- und Ausland gewann.

Entsprechend der Zielsetzung seiner Gründungsmitglieder ist der Deutsche Verein zur Erforschung Palästinas auch heute darum bemüht, die Kenntnis der Geschichte und Kultur Palästinas zu fördern und zu verbreiten. Wir wenden uns daher an alle interessierten Personen und Institutionen und bitten darum, den Verein durch ihre Mitgliedschaft zu unterstützen.

Prof. Dr. Jens Kamlah : Vorsitzender

Prof. Dr. Jens Kamlah
Vorsitzender
jens.kamlah@uni-tuebingen.de

Universität Tübingen
Biblisch-Archäologisches Institut
Liebermeisterstraße 12-14
D-72076 Tübingen
Fax: +49/(0)7071/29-5433

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